30.10.2014

Immer wieder gestellte Fragen

oder: GAIAs „transparenter“ Umgang mit Informationen

Was ROSCH betrifft, so ist deren Absicht ziemlich klar: Gebt uns euer Geld, wir machen uns damit ein schönes Leben und lachen euch aus.

Bei GAIA ist es nicht ganz so offensichtlich. GAIA ist ein Verein mit mehr als 2000 zahlenden Mitgliedern. Stimmberechtigt sind jedoch nur die 6 Gründer des Vereins. Der große Rest darf einen selbstgewählten Beitrag zahlen und ansonsten heißt es wörtlich:

„Für diesen Beitrag gibt es kaum unmittelbare Gegenleistungen (ausgenommen Vorzugskonditionen im GAIA Shop). Es ist eine altruistische Unterstützung der Sache.“

Lt. der Seite Immer wieder gestellte Fragen der GAIA-Website sind die einzigen Einnahmen des Vereins Einnahmen aus Förderbeiträgen, Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Auf der Seite heißt es auch:

„In Zukunft erfolgen auch Einnahmen durch Workshops und sonstige GAIA Produkte. In der Finanzdarstellung werden wir uns bemühen, diese transparent darzustellen.“ Aha – in Zukunft! Also vielleicht im Jahre Schnee. Und dann wird im Arbeitszeugnis der Vorstände stehen: Sie haben sich sehr bemüht, ihre Finanzdarstellung transparent darzustellen. Z.B. wird dort genau und sehr transparent (in durchsichtiger Schrift) aufgelistet sein, was mit den Geldern aus den Einnahmen für das Material zum Bau von Haus-Auftriebskraftwerken geschehen ist. Wohin die Anzahlungen geflossen sind, wieviel davon an ROSCH und wieviel an GAIA gegangen ist, etc.

Ein genauerer Blick in die Tiefen der Seite fördert z.B. solche Sätze zutage:

„Die Rechnungsgebarung des Vereins basiert auf einer ordentlichen Buchhaltung. Sie wird von 2 Rechnungsprüfern offiziell geprüft. Dazu gehören ein renommierter Steuerberater und ein renommierter Rechtsanwalt.“

Diese Formulierungen finde ich ziemlich sonderbar. Als wenn es nicht selbstverständlich wäre, dass eine Buchhaltung „ordentlich“ ist. Muss man das betonen? Und gibt es auch eine „inoffizielle“ Rechnungsprüfung? Natürlich hat man bei GAIA einen „renommierten“ Steuerberater und einen „renommierten“ Rechtsanwalt für die Prüfung. Gewöhnliche Steuerberater oder Rechtsanwälte wären dafür nicht geeignet.

Noch so ein schöner Absatz:

„Auch gilt unsere Aufmerksamkeit dem Schutz unserer Mitglieder. Zu oft hat sich bis zur jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass kleine Gruppen oder einzelne Entwickler von kriminellen Teilen unserer Gesellschaft angegriffen wurden. So lange wir also noch keine Bewegung von einigen tausend Menschen sind, ist es noch leicht, uns zu behindern. Und es ist umso leichter, je mehr man über unsere Möglichkeiten und unsere innere Struktur weiß. Deshalb sind wir nur so transparent wie möglich und so verschlossen wie nötig!“

Frei übersetzt: Wir lassen uns nicht in die Karten schauen. Und schon gar nicht behindern. Was wir mit eurem Geld machen, bestimmen wir – und euch sagen wir nur das, was uns in den Kram passt! Transparent eben.

Unter der Überschrift „Wo finde ich eine transparente Darstellung der GAIA Finanzen?“ findet man:

„Die Finanzen des Vereines werden im ersten Schritt für das Jahr 2012 bis zum 2. Quartal 2013 im Rahmen der Veröffentlichung der Hauptversammlung abgebildet. In weiterer Folge gibt es Ideenansätze, hier die Transparenz noch zu verstärken, doch diese sind noch nicht projektiert.“

Das folgende Video gibt die ersten 2 Minuten aus diesem vollständigen Video wieder – es ist durchaus bezeichnend ...

Wir schreiben heute den 30. Oktober 2014. Und es gibt immerhin schon Ideenansätze. Bis zu Ideen hat es noch nicht gereicht, aber Ansätze zu Ideen gibt es bereits, wie man die Transparenz noch verstärken kann. D.h. wie man die Ideen noch durchsichtiger (also unsichtbarer) machen kann.

Liebe Vereinsmitglieder, es braucht hier wirklich sehr, sehr renommierte Rechnungsprüfer, bei soviel Transparenz!


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