10.01.2017

Kurzfassung

Das Unternehmen ROSCH Innovations Deutschland GmbH, D 53842 Troisdorf/Spich, Brüsseler Straße 15, bietet sog. Auftriebskraftwerke, auch „Kinetic Power Plant“ (KPP) genannt, zum Verkauf an. Laut dem Unternehmen (von mir kurz „ROSCH“ genannt) handelt es sich dabei um eine neuartige Technologie, die Energie (in Form von elektrischem Strom) aus dem Auftrieb gewinnt und keinerlei externe Energiequelle dafür benötigt. Die Kraftwerke werden in einem Leistungsbereich von 200 kW bis 100 MW angeboten (Stand siehe Datum oben). In den Jahren 2014/15 wurden auch Kleinkraftwerke in Form von Bausätzen zum Selberbauen für den österreichischen Verein GAIA mit einer Leistung von 5 kW angeboten, jedoch nie geliefert.

Der Verein hat diese Kleinkraftwerke für den Privatgebrauch groß beworben (u.a. bei einem Messeauftritt auf der Klagenfurter Herbstmesse im Sept. 2014) und hat für einen Teil seiner Mitglieder die von ROSCH geforderte Mindestbestellmenge von 500 Stück (Anzahlung 2400 Euro je Stück, ursprünglicher Netto-Kaufpreis 12.000 Euro je Stück) geordert. Bis heute wurde kein einziges Kraftwerk tatsächlich ausgeliefert, ein (vermutlich kleiner) Teil der getätigten Anzahlungen wurde rückerstattet. Der Verein hat seit 2016 die öffentliche Kommunikation über dieses ursprünglich wichtigste Vereins-Projekt ohne Begründung vollkommen eingestellt.

Keine der verschiedenen Varianten von ROSCH-Auftriebskraftwerken liefert tatsächlich Energie – dies wird nur durch versteckte Zufuhr von externer Energie vorgetäuscht. Beim Auftriebskraftwerk von ROSCH würde es sich um ein sog. Perpetuum mobile handeln (also einer Maschine, die ohne Zufuhr von Energie dauerhaft Arbeit verrichtet). Sämtliche aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse sagen eindeutig und unzweifelhaft: Eine solche Maschine kann es nicht geben.

Beim „Auftriebskraftwerk“ wird am tiefsten Punkt einer umlaufenden Behälter-Kette mit einem Kompressor Luft in die Behälter geblasen. Diese hineingeblasene Luft verdrängt einen Teil des Wassers aus den Behältern durch Löcher, die sich auf der aufsteigenden Seite der Kette am jeweiligen Behälter unten, auf der absteigenden Seite der Kette am Behälter oben befinden. Am oberen Umkehrpunkt entweicht die eingeblasene Luft in die Umgebung, die Behälter füllen sich während der Bewegung nach unten wieder mit Wasser. Die für das Einblasen der Luft benötigte Energie entspricht (auch bei Vernachlässigung jeglicher Verluste durch Reibung etc.) mindestens dem Betrag, der durch den Auftrieb gewonnen werden kann. Durch diesen Vorgang kann somit unter keinen Umständen Energie gewonnen werden.

Es sei in diesem Zusammenhang auf das Archimedische Prinzip sowie auf den Energieerhaltungssatz (eines der grundlegendsten Prinzipien der Physik) hingewiesen.

Im Folgenden eine einfache Skizze, die das grundlegende Funktionsprinzip der Anlage zeigt:

Die Anlage stellt, physikalisch betrachtet, ein geschlossenes System dar, da von außen keine Energie zugeführt wird. Dennoch soll dauerhaft eine erhebliche Energiemenge entnommen werden können.

ROSCH vertreibt die Kraftwerke auch über sog. Lizenznehmer (diese sind eine Art Zwischenhändler). Um die Funktion des Kraftwerks, welche nach bekannten physikalischen Erkenntnissen nicht erklärt werden kann, zu untermauern, hat ROSCH verschiedene „Gutachten“ erstellen lassen, die jedoch Gefälligkeitsgutachten sind oder unter Bedingungen erstellt wurden, die keinem realen Betrieb entsprechen. Weiters behauptete ROSCH, Patente für seine Technologie zu besitzen. Dies ist jedoch unwahr. ROSCH wurde bis dato (siehe Datum oben) kein einziges Patent für diese Technologie zuerkannt.

Es wurde bis heute weltweit kein einziges funktionsfähiges Kraftwerk ausgeliefert. Auch für den eigenen Bedarf bezieht ROSCH seinen Strom aus einem herkömmlichen Kraftwerk.

Am Firmensitz von ROSCH in Troisdorf werden Interessenten und potenziellen Käufern Modelle vorgeführt, die jedoch alle mittels eines versteckten Kabels betrieben werden. Es existiert auch (mindestens) ein weitgehend transparent aufgebautes kleineres Modell mit einer Höhe von etwa 2 Metern, das auf Rädern montiert ist und bei dem eine Zufuhr elektrischer Energie über ein Kabel von außen ausgeschlossen werden kann. Das Modell hat jedoch eine leistungsstarke Batterie eingebaut, die den nötigen Strom für den (kurzzeitigen) Betrieb liefert. ROSCH täuscht ein „Abklemmen“ der Batterie nach dem Anlaufen der Anlage nur vor.

Das Unternehmen ROSCH besteht aus mehreren Firmen, die eine große, konzernartige Struktur vortäuschen sollen. Tatsächlich beteiligt ist jedoch nur eine „Handvoll“ Leute. Es gibt keinerlei Produktionsstätten.

ROSCH versucht seit dem Frühjahr 2015 (erfolglos) mit juristischen Mitteln gegen den Betreiber dieser Website vorzugehen.

Videos zum Thema:

Ausschnitt aus der ORF-Sendereihe „Newton“ (11.04.2015)

WDR, Lokalzeit Bonn (28.05.2015)

Alte Version der Kurzfassung


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