18.09.2015

Dicht

Ein ganzes Jahr ist jetzt vergangen, seit der Verein GAIA auf der Klagenfurter Herbstmesse seine „sensationelle Weltneuheit“ präsentiert hat. Die GAIA-Welt war damals noch ziemlich in Ordnung, der Obmann Horst Burgstaller als Ober-Marktschreier noch voll in seinem Element. Für November 2014 wurden die ersten ausgelieferten Kraftwerke vollmundig versprochen und die Werbetrommel wurde kräftig gerührt.

Was ist ein Jahr danach davon zu sehen? Wieviele Kraftwerke wurden bisher installiert? Wo ist das erste Kraftwerk zu bestaunen? Wer durfte den Wetteinsatz des Bösen Wolfs kassieren? Welche Fachmagazine haben inzwischen darüber berichtet und welche Erkenntnisse haben die Physiker in Erklärungsnöte gestürzt?

Liebe Leserin, lieber Leser, du kennst die Antwort. Sie besteht in einem allgemeinen Kopfschütteln. GAIA ist vollkommen abgetaucht und gibt zum Auftriebskraftwerk keinerlei Informationen mehr an die Öffentlichkeit. Die GAIA-Führung weiß schon lange, dass das laute „Betrug!“-Schreien des Bösen Wolfs der Wahrheit entsprochen hat. Dennoch findet man immer noch das Bestellformular auf der GAIA-Website. Immer noch wird so getan, als ob alles seine Richtigkeit hätte. Steckte GAIA mit den Betrügern bei ROSCH unter einer Decke? Die Antwort zu finden wird Aufgabe der Justiz sein. Aber das Verhalten der Vereins-Führung als extrem fahrlässig zu bezeichnen, das nehme ich mir heraus. Denn einerseits zu wissen, dass man einem Betrug aufgesessen ist und gleichzeitig weiterhin Kraftwerke zum Kauf anzubieten, das ist nichts anderes als ... na? Ja, genau.

„Um unsere Ressourcen zielgerichtet einsetzen zu können, informieren wir bis auf Weiteres nur noch Besteller über den aktuellen Projektverlauf.“ So heißt es derzeit auf der Website von GAIA unterhalb der Links zum Bestell- und Finanzierungsformular. Nach außen hin wurde alles dichtgemacht.

Bei GAIA (genauer: den Vorstandsmitgliedern von GAIA) stand von Anfang an Geldgier im Vordergrund. Das Wort „Altruismus“ galt von Anfang an ausschließlich für die zahlenden Mitglieder und nie für den „kassierenden Teil“. Man hat den zahlenden Mitgliedern nie erklärt, wieviel an Provision sich der Vorstand genehmigen würde. Man hat so gut wie keine(!) Vorankündigung eingehalten. TÜV-Gutachten? War nur ein Scherz. Baupläne? Gibt es bis heute nicht. Schulungen für jene, die Workshops abhalten? Pfffffff .... Die Berichte der „Spich-Pilger“ (Mess-Protokolle etc.)? Äähhh ... Wollte man nicht einen „FAQ-Bereich“ einrichtigen? Längst vergessen. Transparente Kommunikation? O ja, sie war von Anfang an sehr „durchsichtig“ und ist heute gar nicht mehr zu sehen. „95% sind erreicht!“, trompetete noch am 16. Juni Roberto Reuter. Wörtlich schrieb er:

Der nächste Meilenstein ist greifbar – Die Auslösung der Bestellung zu 500 Bausätzen.

Stillstand nach Außen bedeutet nicht, das im Inneren nichts passiert. Vielmehr das Gegenteil ist der Fall. Das Rad dreht sich augenblicklich im Hintergrund sehr schnell. Seit unserem letzten Beitrag sind wir täglich intensiv bemüht, neue Bestellwünsche zu bearbeiten, Anfragen und Angebote zu Trainern zu sichten und zu bewerten, online einen zentralen Frage- und Antwortkatalog zum Kraftwerk vorzubereiten, Ortsangebote für Workshops zu sortieren und noch vielzählige andere kleine organisatorische / administrative Vorbereitungen weiterzutreiben. So ist auch ein separates Bankkonto entstanden, auf welches seit KW24 alle Zahlungen zu Bausätzen ausgelagert sind. Kurzum, wir sind für die nächsten wichtigen Aufgaben gerüstet, alsbald die Bestellung der Bausätze ausgelöst werden kann. Und dann wird auch die Kommunikation wieder öffentlicher.

Herr Reuter, wird Ihnen nicht übel, wenn Sie das heute, 3 Monate später, lesen?

Einen Monat nach Roberto Reuter schrieb dann Christoph Beiser:

Auf Basis des uns ab nächster Woche zur Verfügung stehenden Serienmusters aus Spich werden wir so schnell wie möglich ein optimiertes Produktionsmuster erstellen. Nach erfolgreicher Überprüfung und Inbetriebnahme ist dann die Restzahlung fällig, mit der wir die Bestellung der Schlüsselkomponenten ausführen. Ab diesem Zeitpunkt rechnen wir mit einer Lieferzeit von max. 8 Wochen für die Komponenten.

Sobald das Serienmuster bei uns eingetroffen ist, werden wir die nächsten Neuigkeiten in der kommenden Woche mit weiteren Details veröffentlichen.

Nun, das Serienmuster wurde am 3. August „abgeladen“ und am 17. August hieß es:

In erster Linie wurde eine akribische Kontrolle jedes Behälters und der Ventilführung durchgeführt und daraus resultierende Reparaturarbeiten erledigt.

Ein Raunen ging durch die Fachwelt. Die Experten klatschten Beifall. Sie klatschen sich bis heute die Finger wund. Die Dichtheit der Behälter und der Ventilführung soll demnächst einen eigenen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde erhalten.

Seither herrscht vornehmes Schweigen. Nicht mal ein Hüsteln ist noch zu vernehmen. Die Behälter sind jetzt so dicht, dass wirklich gar nichts mehr nach außen dringt. Kein Hauch, kein Ton, kein Buchstabe.

Der Böse Wolf, vielfach als „bezahlter Schreiber der Energie-Lobby“ bezeichnet, holt sich seinen monatlichen Scheck fürs Schreiben ab. Bisher war es leicht verdientes Geld. Ab jetzt wird es schwieriger. Worüber soll er denn jetzt noch schreiben? Warten wir’s ab, die Ereignisse überschlagen sich manchmal über Nacht ...


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