21.03.2015

Liebe Ratte!

Gestern Nachmittag hast du also von deiner schützenden Insel aus meinen Server angegriffen und die Domains gaia.ws1.eu und wolfgang-suess.at (da liegt ohnehin nichts Wichtiges drauf ...) waren für ein knappes Stündchen nicht erreichbar. Ich vergönn es dir, dass du ein kleines Erfolgserlebnis hattest. Aber dein Pech ist, dass du es mit einem Wolf zu tun hast, und der hat gute Freunde. Weißt du, der Wolf betreibt seine Infrastruktur nicht bei einem windigen Provider für 2,50 Euro im Monat – er leistet sich schon was Ordentliches. Und dafür legt sich der Bär, sein Freund, auch schon mal ordentlich ins Zeug – der kennt sich mit professionellen Linux-Servern noch besser aus als der Wolf und hat da auf die Schnelle etwas installiert, das deine Granaten abprallen lässt.

Es ist halt auch wirklich blöd, dass du ausgerechnet diese beiden Domains angegriffen hast, da muss man nicht allzuviel Fantasie aufbringen, um sich ausrechnen zu können, wer hinter dem Angriff steckt ... In seinem persönlichen Umfeld hat der Wolf nämlich keine Feinde, die so etwas tun würden. Er ist ein Wolf, der ein sehr beschauliches Leben führt. Er hebt nur ab und zu mal seine Lefze, z. B. wenn grad so eine dicke, fette Ratte seinen Weg kreuzt. Diese Biester mag er nicht, der Böse Wolf, das liegt halt in seiner Natur. Was will man da schon machen? Er hat sie halt zum Fressen gern, diese Ratten ...

Jaja, liebe Ratte, gestern hast du wieder mal dein wahres Gesicht gezeigt. Ich kann’s ja verstehen. Es ist schon ein blödes Gefühl, wenn man auf einer Insel eingesperrt ist und nicht herüberkann auf’s Festland, weil hier ein paar Wölfe rumlungern, die nichts Besseres zu tun haben als jeden, der auf die Insel rüberwill, davor zu warnen, dass dort ein paar giftige Ratten hausen. Ist halt ein bisschen langweilig da drüben, stimmt’s? Immer nur Gauner unter sich ... und dann steigt auch noch das Wasser (nein, der Klimawandel ist dafür nicht verantwortlich ...) und bald wird es zunehmend enger auf eurer Insel ... viel Platz habt ihr nicht mehr dort.

Naja, derzeit ist es noch nicht so schlimm. Derzeit seid ihr voll ausgelastet damit, in eurer Ruhmeshalle zu Spich euer letztes Potemkinsches Dorf aufzubauen. Zehn Meter hoch soll es werden! Es wird garantiert euer letztes sein. Ihr wisst das, und drum zeigt ihr Nerven. Die Luft wird dünner für euch. Nicht nur in Spich, auch bei euren Freunden, den GAIern. Die Pleitegaier werden sich an euch schadlos halten wollen. Das erste Brieflein vom Anwalt ist bereits unterwegs zu den Gaiern. Nicht jeder hat es gern, wenn er sein Geld nicht zurückerhält, nachdem er erkannt hat, dass er es nicht nur mit Gaiern, sondern auch mit Ratten zu hat ... Und weißt du, liebe Ratte, die Gaier sind nicht deine Freunde. Das weißt du ohnehin bereits. Als Ratte hast du dafür einen guten Instinkt. Auch wenn sie nur dumme Gaier sind, aber wenn sie mal auf den Geschmack gekommen sind, dann fressen Gaier durchaus auch schon mal Ratten ... wohl bekomm’s!

Der Böse Wolf hat sich wieder in die Sonne gelegt und genießt sein friedliches Leben. Er hat Zeit. Ab und zu blinzelt er rüber auf die Insel und ein wölfisches Grinsen huscht dabei über sein Gesicht ... fast könnte man meinen, er hätte in sich hineingekichert ...


Anmerkung: Die ursprünglich für heute geplante Sendung im ORF wurde auf den 11. April verschoben ...


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