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26.11.2014 „Freie Energie“ – eine Szene Vor einigen Tagen sah ich einen Link auf eine Schülerzeitung, in welcher ein Artikel zum Auftriebskraftwerk erschienen war. Ein Physik-Lehrer an dieser Schule hatte das AuKW auf einem Kongress gesehen und war davon so angetan, dass er darüber einen knapp halbseitigen Artikel in der Schülerzeitung schrieb. Er beschrieb überblicksmäßig die Art der Konstruktion und teilte dann mit, dass „ab Dezember diesen Jahres der 5 m hohe Prototyp eines solchen Heimauftriebskraftwerkes (AuKW) mit einer Dauerleistung von 4 kW Überschuss in dem Fertigungswerk in Köln zu besichtigen sein soll. Außerdem wird dort auch ein 100 kW-Kraftwerk aufgestellt, denn die Zielrichtung der Firma Rosch AG ist der große Energiemarkt mit 5 MW auf 500 m², 40 MW auf 10.000 m² oder 100 MW auf 20.000 m².“ Für seine Schule wünschte er sich auch ein solches Kraftwerk, „plätschernd, beleuchtet, demonstrativ für eine Energiewende der anderen Art: dezentral, effektiv ohne übermäßigen Geld- und Rohstoffverbrauch. Ein Kraftwerk, das gleichzeitig auch zeigt, dass es sich lohnt, die Physik in Richtung Freie Energie weiterzuentwickeln.“ Nach einer Berechnung, wieviel Strom man damit in einem Jahr erzeugen könne und dem Link zur GAIA-Website, zum Schluss noch: „Wer will im Dezember oder Januar mit nach Köln fahren, um sich den Prototypen anzuschauen, wer würde mithelfen bei Aufbau und Wartung? Bitte melden Sie sich bei mir unter Tel. ...“ Rührend. Ich machte ihn per Mail an die Schulleitung (seine persönliche E-Mail konnte ich nicht ermitteln) darauf aufmerksam, dass er hier wohl einem Irrtum aufgesessen sei – mit Link zu dieser Website. Er schrieb mir am Tag darauf etwas kurz angebunden zurück, er „habe die Webseite zur Kenntnis genommen“. Nach einer weiteren freundlichen Mail von mir wurde auch er freundlicher und gab zu: „... Sie haben selbstverständlich recht, dass mit unseren Schulmathematik- und Physikmitteln dieses Auftriebs-Kraftwerk nicht erklärbar ist. Das werde ich auch nicht behaupten! ... Für mich gibt es nur eins: das Serienmuster, wenn es soweit ist, auf seine Funktion genau zu untersuchen und dann darüber nachzudenken, ob die Physik in bestimmten Punkten erweitert werden muss.“ Ich habe dieses Beispiel als eines für viele gewählt, das ich unter den Sammelbegriff „Freie-Energie-Szene“ stellen möchte. Ein Großteil der Mitglieder im Verein wird sich wohl selber dieser Szene zuordnen. „In der Physik ist noch lange nicht alles erforscht!“ Ein oft gehörter und immer wieder vorgebrachter Satz, dem auch ich durchaus voll zustimme. Aber stimmt deshalb plötzlich die Mechanik nicht mehr? Wird deshalb in Verbindung mit dem Auftrieb plötzlich möglich, „Raumenergie auszukoppeln“ oder ähnlicher Unfug, den ich in dieser Szene schon gehört und gelesen habe? Verstehen wir denn die offensichtlichen, einfachen, grundlegenden Zusammenhänge von Bewegung und Energie in einem dreidimensionalen Raum nicht mehr? Wäre ich ein Mensch mit unlauteren Absichten, ich würde mir genau diese Szene aussuchen, um ordentlich abcashen zu können! Man wirft ihnen einen Brocken des Zauberworts „Freie Energie“ (kein Mensch weiß, was das ist ...) vor die Füße, spricht von Altruismus (damit sind generell die anderen gemeint) und von einer Art „schönen, neuen Welt“ – und reihenweise fallen sie drauf herein. Frohlockend, die Geldtaschen öffnend, begeistert, enthusiastisch. Sie gehören mit zu den Ersten, die dabei sein werden, beim Beginn der „Energiewende“. Ausgerechnet in ihrem Garten und nicht in dem des Nachbarn wird eines der ersten Kraftwerke weltweit stehen, das mit „freier Energie“ sauberen, billigen (naja ...) Strom liefert. Die Augen leuchten wie damals, als sie sich noch auf’s Christkind freuten. Versteht mich nicht falsch, liebe Anhänger der „freien Energie“! Unsere Wünsche nach einer sauberen, überall verfügbaren, sehr kostengünstigen Energiequelle stimmen weitgehend überein. Aber den Bauernfänger, der gleich um die Ecke lauert, den seht ihr nicht. Ihr erkennt ihn nicht, denn er sagt euch so nette Worte. Worte, die ihr so gerne hört, vorgetragen von jemandem, der sehr „altruistisch“ ist, sehr „innovativ“, oder der als Leitziel vorgibt: „Wir wollen unsere Tätigkeit stets umwelt- und menschenverträglich gestalten! Bei unserem geschäftlichen Handeln nehmen wir die Regelungen des Deutschen Corporate Governance Codes ernst, um der Öffentlichkeit und unseren Gesellschaftern ein fairer Partner zu sein.“ – AUFWACHEN!! Betreiber dieser Website: Wolfgang Süß, Schramlgut 31, A 4180 Zwettl an der Rodl, Tel. +43 699 11702749, E-Mail: wolfgang@wolfgang-suess.at Diese Website benutzt Google Analytics, einen Webanalysedienst von Google, zur (anonymen) statistischen Auswertung der Besucher. |